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Mittwoch, 17. April 2013

Autokosten: Sommerreifen helfen sparen, darum nicht sparen an den Sommerreifen!


Endlich wecken die mittelfristigen Wetteraussichten die Hoffnung, dass nun der Frühling kommt. Doch der lange Winter wird deutliche Spuren in den Verbraucherbudgets dieses Jahres hinterlassen: Bedingt durch die lange Heizperiode bei zudem stark gestiegenen Energiekosten wird die Jahresabrechnung der Stadtwerke viele Haushalte vor deutliche Nachforderungen stellen und somit ein echtes Loch in die Kasse reißen.

Sparen an anderer Stelle wird dann die Devise sein – zum Beispiel bei den Autokosten. Da der Winter ohnehin schon so lange gedauert hat, dass gefühlt der nächste bereits vor der Tür steht, könnte der Gedanke naheliegen, das Fahrzeug diesmal gar nicht erst auf Sommerreifen umzurüsten, sondern die Winterbereifung einfach bis zur nächsten Heizperiode durchzufahren. 

Das würde zumindest die Montagekosten sparen, vielleicht auch die Investition in einen notwendigen Satz neuer Sommerpneus. „Wer so denkt, denkt zu kurz“, warnt jedoch Hans-Jürgen Drechsler, Geschäftsführer des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV e.V.) in Bonn. Und nennt zwei handfeste Gründe für den baldigen Umstieg auf  die saisongerechte Sommerbereifung. Gründe, die durch das neue EU-Reifenlabel leichter nachvollziehbar werden:


  • Zum einen wirken Winter-, aber auch Ganzjahresreifen im Sommer als echte Kostentreiber. Da Kraftfahrzeugreifen bei winterlichen Temperaturen und Straßenverhältnissen eine größere Bodenhaftung benötigen, um das Fahrzeug in der Spur zu halten, haben für den Winter entwickelte Pneus einen höheren Rollwiderstand als Sommerreifen. „Nach unserer Analyse erreichen Winter- und Ganzjahresreifen beim Reifenlabel derzeit als ‚Bestwerte’ die Kombination C/C für Rollwiderstand/Nasshaftung, Sommerreifen hingegen B/A, manche sogar schon A/A.“, sagt Drechsler. „Und je höher der Rollwiderstand, desto größer der Kraftstoffverbrauch. Von Rollwiderstandsklasse B zu C macht das durchschnittlich 0,1 Liter Mehrverbrauch pro 100 km oder 1 Liter auf 1.000 km aus.“ Doch das ist nur ein Kostenaspekt. Ein weiterer: Wegen des höheren Rollwiderstandes nutzen Winter- wie auch Ganzjahresreifen im Sommerbetrieb schneller ab und müssen eher ersetzt werden. Ein Sommerreifen schafft bei warmen Temperaturen bis zu 20 Prozent mehr Fahrleistung als ein Winterpneu.



  • Zum anderen bieten Sommerreifen im Sommer mehr Fahrkomfort und vor allem eine höhere Fahrsicherheit, denn der Bremsweg mit ihnen ist kürzer. Drechsler: „Auch das zeigen die oben genannten Unterschiede in den Labelklassen. Bei der Nasshaftung (Nassbremsen aus 80 km/h) liegen zwischen den Klassen C und A durchschnittlich 9 Meter Bremsweg, also fast zwei Fahrzeuglängen!“ Abgesehen von der Sicherheit – auch hier gibt es einen Kostenaspekt: Kommt es deshalb zum Blechschaden, hätte die Investition in einen Satz Sommerreifen in vielen Fällen letztlich weniger finanziellen Aufwand bedeutet als eine Unfallreparatur. 


„Die genannten Bestwerte ergeben sich übrigens aus den Labelwerten der Premiummarken“, ergänzt der Verbandsexperte, „was neben den Ergebnissen der unabhängigen Reifentests zusätzlich dafür spricht, bei der Anschaffung von Reifen nicht vorrangig auf den Preis, sondern besonders auf Qualität zu achten.“ Mehr Informationen rund um Räder und Reifen sowie eine bequeme Suchfunktion nach den Adressen örtlicher Reifenexperten gibt es auf der Website www.brv-bonn.de im Menüpunkt „Verbraucher“.